Samstag, 5. Januar 2013

DIY im neuen Jahr mit Erkältungspause

Einer der guten Vorsätze wurde schon mal nicht erfüllt. Eigentlich wollte ich nämlich gleich nach Weihnachten wieder mit dem Arbeiten für die Uni beginnen. Eine böse Erkältung mit allem drum und dran - ich erspare euch die Details - hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. 
Andere Vorsätze wurden aber vorgezogen. Wieder häufiger Brot selbst backen. Schon vor etwa einem Jahr habe ich häufiger Roggenbrot mit Sauerteig selbst gebacken. Allerdings immer mit gekauftem Mehl und oft habe ich auch kein Vollkornmehl genommen. Da es zeitlich häufig zu eng wurde, ist das backen wieder eingeschlafen, da wir über die Food-Coop auch ganz gutes Brot von einem kleinen Bio-Hof beziehen konnten. 
Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich wieder intensiver mit der Vollwertkost nach Bruker. Dabei unter andem mit diesem Buch, das evtl. dem ein oder anderen schon bekannt ist. Wir haben es mal von der Schwiegermutti geschenkt bekommen, bei der es sich im Regal langweilte.

Schon lange frustriert mich die Situation in der neuen Heimat, dass es bisher schwierig war, einer neuen Food-Coop beizutreten (wir bleiben dennoch dran). 
Da es auch sonst keinen vernünftigen Bäcker in unserer Gegend gibt und ich auch keinem der normalen Bäcker "vertraue". Meine Gründe wieder selbst Brot zu backen waren:

  • Laut Leitsatz für Brot und Kleingebäck muss in Deutschland einVollkornbrot nur mit 90% Vollkorn gebacken werden. Ich hätte gern 100%.
  • Immer mehr Bäckerein backen nur noch Brote auf und nicht mehr selbst und entwickeln sich mehr und mehr zu Discountern. Kleine Handwerksbäckereien werden durch die niedrigen Preise kaputt gemacht und das Brot entwickelt sich mehr und mehr zum Industrieprodukt, dass in Fabriken hergestellt und von Wissenschaftlern entwickelt wird. Hier z.B. ein gutes Video dazu.
  • Ich weiß, was in mein Brot hineinkommt, kein Zusatz von Enzymen oder ähnlichem.
  • Ich möchte ein Vollkornbrot, dessen Vollkornmehl nicht länger als 12h gelagert hat, da es besser schmeckt und gesünder ist. Denn sobald das Mehl gemahlen ist, beginnt es Vitalstoffe zu verlieren. Ich glaube nicht, dass eine dieser Fabrikbäckereien dies realisiert. Selbst mahlen - selbst backen ist das Resultat.
Bei meinem Brot habe ich mich nach dem Rezept für das "einfachste Brot der Welt" ohne viel kneten (obwohl ich ja gern knete) gerichtet, das angeblich jedem Anfänger gelingt (gut, ich war kein Anfänger). Das Rezept habe ich bei Ute Wilkesmann gefunden, die mit Blogs, Büchern, einer riesigen Rezeptdatenbank, mit Videos auf youtube, einer Telefonsprechstunde für Leserfragen u.v.m. ihre Erfahrungen mit der Vollwertküche teilt. In den zahlreichen Informationen, die sie auf diesen Seiten zusammengetragen hat, könnte ich mich wahrscheinlich über Monate verlieren. Aber schaut doch einfach mal selbst vorbei. Morgen werde ich auf ihrem Blog auch ein Rezept - Spitzkohlravioli -  nachkochen und vorstellen.


Das Brot hier als Anleitung und hier als Videoanleitung. 

Die Herstellung des Teiges war gut erklärt und wirklich einfach. Einziger Mangel, ich besitze keine Getreidemühle im großen Stil und mahle derzeit mit einer Kaffeemühle, die ich extra dafür habe, das Getreide mit Hand.  Für das Frischkorngericht mag das reichen, für ca. 800g Getreide artet es ein wenig in Sport aus und das schnelle Brot dauert dann doch wieder lang. Mit einer wirklichen Getreidemühle geht es dann aber auch wirklich schnell, wie das Video beweist.


Mein Teig war am nächsten Morgen schön aufgegangen. Wie ich es zeitlich einteile, muss ich mir in Zukunft noch überlegen, da ich sicherlich nicht mehr immer morgens backen kann, wenn ich berufstätig bin. Das Brot hat eine herrlich feste Kruste bekommen und schmeckt unvergleichbar lecker gegenüber selbstgebackenem Brot aus gekauftem Mehl, aus Auszugsmehl und gegenüber gekauftem Vollkornbrot. Von mit gibt es die absolute Empfehlung.

Naja und was mache ich sonst noch so, wenn ich erkältet bin. Töpfeweise Gemüsebrühe vorkoche, die geht bei uns beiden Kranken hier nämlich weg wie nichts. Dazu frisches rohes Gemüse, das nicht mitgekocht, sondern nur heiß übergossen und mit etwas Ingwer verfeinert wird. Das reicht uns schon. Das Gemüse lässt sich auch gemütlich beim Filmschauen (ich habe Ronja Räubertochter wieder rausgekramt) schnibbeln und die Brühe kocht ja quasi von selbst.
 

Für die Brühe nehme ich alles was an Gemüse so da ist und der saisonale Markt hergegeben hat:

  • Sellerie
  • Poree
  • Möhren
  • Kohl
  • Wirsing
  • Rettich
  • Bok Choi
  • Pastinaken
  • Kohlrabi incl. Blättern
  • Rüben
  • Blumenkohl incl. Blättern
  • 1-2 Zwiebeln
  • 1 Bund Petersilie
  • 1-2 EL Meersalz
  • 1 TL bunte Pfefferkörner
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL getrockneten Majoran
Ich benutze meinen großen 5-Liter Nudeltopf, mische das Gemüse, je nachdem, was ich habe zu etwa gleichen Verhältnisse, bis der Topf zur Hälfte oder drei Vierteln voll ist. Lege die Gewürze und Kräuter dazu und fülle ihn mit Wasser auf.
Deckel drauf, einmal aufkochen lassen bei großer Hitze, bis unter dem Deckel der Dampf rauskommt und sofort runterdrehen auf die kleinste Stufe, bei der die Bühe noch leicht köchelt. Die Brühe köchelt dann mit geschlossenem Deckel ca. 1 Stunde, bzw. bis sich die Knollengemüse mit einem Löffel zerdrücken lassen. Danach wird die Brühe abgegossen und in Schraubgläser umgefüllt. So haben wir eine ganze Weile frische Brühe zum Ansetzen von Suppen, da ich etwa 4-5 Gurkengläser damit voll bekomme.

Auch ansonsten bin ich mit den Vorsätzen etwas weitergekommen. Ich habe heute endlich mal wieder eine Stunde lang Yoga geübt.
Nebenbei habe ich mich während der letzten Tage intensiv mit Citavi und dem dem Citavi Handbuch auseinandergsetzt in Vorbereitung auf die Masterarbeit. Unsere Uni stellt uns die Lizenz kostenlos zur Verfügung und ich muss sagen, was ich bisher gelesen und ausprobiert habe, scheint mir für die Abschlussarbeit sehr hilfreich.

3 Kommentare:

  1. Mich hat es jetzt auch erwischt. Echt ärgerlich, bei den ganzen guten Vorsätzen... ;)

    Das Buch von Brucker interessiert mich! Bisher habe ich von ihm nur eines gelesen, indem es um Industriezucker ging.
    Selber Brot zu backen ist auch für mich eine Idealvorstellung, die sich im Alltag leider meistens nicht immer umsetzen lässt. Aber du hast mir jetzt richtig Lust gemacht, dieses Rezept demnächst mal auszuprobieren!

    Liebe Grüße, Isabel

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    1. Wenn du möchtest kann ich dir das Buch ja ausleihen. Ich bin doch ein Freund davon Bücher zu teilen und nicht alle selbst im Schrank zu haeb ;) Ich würde es dann einfach per Warensendung verschicken und du es mir wieder zurück, wenn du fertig bist.
      Solltest du das Zucker-buch von Bruker sogar selbst und nicht nur geliehen haben, können wir ja auch miteinander hin und her und du weißt schon.
      Für das Brot kann ich dir auf jeden Fall nur Mut machen. Viele haben auch das Glück, dass sie im Bio-Laden das Getreide kostenlos mahlen lassen können, bzw. hatte unsere Food-Coop früher so eine Getreidemühle, an die alle ran durften.

      Liebe Grüße und gute Besserung,

      Janine

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    2. Oh, das mit dem Bücher-Tausch wäre echt super. Das Zucker-Buch gehört mir. Dann machen wir das doch!

      Meine Tante hat eine richtige Getreidemühle, die sie auch nicht mehr nutzt, die werde ich evtl. mal darauf ansprechen...

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